von Andy Taylor, dem APS Redakteur
sinngemäß übersetzt von Dr. Hans Moser
Die "Austrian Philatelic Society" begann als "Austrian Stamp Club of Great Britain" (ASCGB) und sie wurde nach einer Reihe von Vor- und Rückschritten die führende internationale Vereinigung von Englisch-sprechenden Sammlern der österreichischen Briefmarken und der österreichischen Postgeschichte (und sie beherbergt sogar viele Mitglieder in Österreich!). Die APS heißt jeden willkommen, der schon ein Spezialsammler von österreichischem philatelistischen Material ist oder ein solcher werden will, und alle, die ihr Wissen hinsichtlich der politischen und kulturellen Umstände vertiefen wollen, aus dem dieses Material stammt.
Die ASCGB wurde von Major Cowie und einer kleinen Gruppe von Enthusiasten am 1. Jänner 1948 gegründet, mit dem Ziel "den Interessen der Sammler von österreichischen Briefmarken zu dienen, und eine gute Kameradschaft zwischen britischen und österreichischen Sammlern zu pflegen". Regelmäßig wurden in London Treffen abgehalten. Bis zu seinem Ruhestand 1950, leitete der einarmige Major Cowie den ASCGB, verausgabte monatlich einen Rundbrief, verschickte Rundsendungen und betreute die Neuheiten. Später übernahmen Mr. E. Lewy, danach Mr. K. Tranmer die Agenden.
Die sich ändernden Bedürfnisse der Mitgliedschaft führten um 1960 zur Bildung einer neuen Vereinigung, der "Association of Austrian Philatelists" (AAP), um in London Treffen abzuhalten. Die ASCGB-Treffen hörten auf. Im September 1961 wurde in Manchester eine "Austrian Philatelic Exhibition" (Philatelistische Österreich-Ausstellung) durchgeführt. Ihr war ein großartiger Erfolg beschieden und viele neue Mitglieder traten dem ASCGB bei. Bald danach gab es in Manchester monatliche Treffen, wobei die Mitgliedschaft Bulletins (Rundbriefe) und einen regelmäßigen Rundsendedienst beinhaltete. Ein Komitee von Leuten aus Manchester trat in den Vordergrund und übernahm die Geschäfte des ASCGB.
Das Bulletin bestand bis 1965, und wurde dann erneut als unser gegenwärtiges Journal "Austria" unter dem Herausgeber John Giblin gestartet. Dabei wurden Grundzüge beibehalten, die in den vorherigen Ausgaben populär waren, mit dem Ziel, daß "die gesamten Ausgaben schließlich ein englisches Handbuch darstellen, das alle Aspekte der Philatelie Österreichs umfaßt". Inzwischen gibt es den dritten Herausgeber (Andy Taylor) mit dem Band 160, der im Frühjahr 2008 erscheint.
Das Programm von monatlichen Treffen in Manchester (und gelegentlich an anderen Orten im Norden Englands) war jahrelang erfolgreich. 1991 wurde für Mitglieder und deren Partner ein Treffen an einem Wochenende abgehalten, das so vergnüglich war, daß es seit damals jährlich veranstaltet wird. 1998 wurde ein Wien-Besuch arrangiert, mit der Entschuldigung (falls es dieser bedarf), daß es sich dabei um das 50-Jahr Jubiläum des ASCGB handelt. Diese Ausflüge wurden 2000 zur WIPA und ab 2001 jährlich im Dezember zur Numiphil wiederholt.
1998 wurden freundschaftliche Bande zwischen dem AAP, der weiterhin monatliche Treffen in London abgehalten hat, und dem ASCGB geknüpft. Der Lauf der Zeit (und das Ausscheiden einiger älterer Mitglieder) machten es möglich die Verrücktheit anzusprechen, daß es in Großbritannien zwei Vereine mit grundsätzlich ähnlichen Zielen gab. Nach langwierigen Diskussionen, die letzten Verhandlungen wurden in Baden bei Wien während der WIPA 2000 geführt, wurde eine wieder-vereinigte "Austrian Philatelic Society" gegründet. Seine Struktur ermutigt ausdrücklich zur Bildung von lokalen Gruppen (die sich nicht nur auf Großbritannien beschränken). Die im Norden Englands beheimateten alten ASCGB-Aktivisten wurden zur "Northern Group" zusammengefaßt, die AAP Mitglieder zur "London Group". Enthusiastische Mitglieder versuchen weitere Gruppen zu initiieren. Die Zeitschrift "Austria", Auktionen, Rundsendungen und auch die Bibliothek wachsen und gedeihen.
Anläßlich einer Reise nach Wien im Dezember 1998 zum 50-jährigen Bestand des APS bemerkte Joyce Boyer, daß die österreichischen Philatelistischen Clubs anders organisiert sind als jene in England. Bei uns sind Clubs Plätze, wo sich Mitglieder treffen, um zu diskutieren, Marken oder anderes Material zu verkaufen oder zu tauschen. Nachdem Joyce größte Schwierigkeiten hatte Material für ihre selbst gewählten Sammelgebiete "Ötztal" und "Postgeschichte von Innsbruck" zu finden, sprach sie mit Prof. Zimmerl des VÖPh, ob er nicht Sammler in Tirol kennen würde, die sie um Unterstützung kontaktieren könnte. Er gab ihr drei Namen mit Adressen. Dabei handelte es sich um Mag. Klaus Schöpfer, Obmann des Philatelistenklub (=PhK) Merkur Innsbruck, Dr. Hans Moser und Theo Bader. Joyce schrieb an alle drei und jeder von ihnen ermutigte sie auf seine Weise. Mag. Schöpfer und Dr. Moser luden sie ein, den PhK Merkur zu besuchen, und sie benachrichtigen Mitglieder von ihren Sammelgebieten und vom Termin, an dem Joyce den Klub besuchen würde, so daß die Mitglieder jegliches Material mitbringen konnten, was sie verkaufen wollten. Der Erfolg des ersten Treffens im Klub hat zu weiteren Treffen in den folgenden Jahren geführt, immer wenn sie auf Urlaub war. Einmal wurde Joyce gefragt, ob sie an Postablagen interessiert wäre, und nach ihrer zustimmenden Antwort wurde sie gefragt, an welchen sie Interesse habe. Die Antwort war offensichtlich akzeptabel, denn bereits in der nächsten Woche karnen viele, vorher noch nie gesehene Exemplare, zum Vorschein.
Joyce besuchte auch Dr. Moser und betrachtete Ausschnitte seiner interessanten Sammlung. Es ergab sich anläßlich eines solchen Treffens, dalI der Vorschlag gemacht wurde, daß der PhK Merkur Innsbruck und die Austrian Philatelic Society zu Partnern werden. Nicht nur, daß Britische APS-Mitglieder herzlich zum Besuch im Innsbrucker Klub eingeladen wurden, sondern auch der Herausgeber der Zeitschrift ,,Austria" nützte den Vorteil der Partnerschaft insofern, als daß er fachliche Unterstützung für seine Artikel bekam. Um im Juli 2002 ein markantes Zeichen zur formale Bildung der Partnerschaft zu setzen besuchte Joyce den KIub an einem Mittwoch Abend und prasentierte Stucke ihrer Sammlung der "Postablagen des Otztals". Nach der Vorlage besuchten viele Klubmitglieder ein nahe gelegenes Gasthaus und pflegten weniger tiefgründige Diskussionen.
Im September 2003 besuchten drei APS-Mitglieder mit zwei Partnern den "Philatelistischen Salon" in Innsbruck und stellten dabei zehn Sammlungen von sieben Mitgliedern aus. Diese Sammlungen wurden von vielen Besuchern bewundert. Erst neulich zeigte Joyce „Fahrende Postämter aus Tirol" und einen Auszug ihrer „Postgeschichte von Spalding, Lincolnshire".
Seit 2003 ist diese Partnerschaft gewachsen. Es ist ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft, dass sich bereits mehrere Mitglieder beim Partnerverein um Mitgliedschaft beworben haben.
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©Andy Taylor. Last updated 14 Oct 2008